Hillegosser Stolperstein

Nesrettin Akay

Bild oben: Nesrettin Akay reinigt einen Stieghorster Stolperstein und erinnert damit an das Leid der in der Nazizeit Deportierten aus unserer Region

 

Hillegosser Stolperstein

Dies ist der Hillegosser Stolperstein, der uns erinnern soll an Karl Gustav Adolf Spreen, der in Hillegossen an der Oerlinghauser  Str. 6 gewohnt hatte. Der Buchhalter wurde am 18. Februar 1896 in Bielefeld geboren und war mit der Hillegosserin Hildegard geb. Hemmering verheiratet. Am 6. Juli 1930 wurde der Sohn Karl-Wilhelm geboren. 1933 trat Karl Spreen der NSDAP bei, wurde aber 1936 aus der Partei ausgeschlossen, „weil er sich wiederholt kritisch gegenüber dem Regime äußerte und mehrere diesbezügliche Ermahnungen und Warnungen mißachtete. Außerdem verlor er seinen Arbeitsplatz.“ (Wiedergutmachungsakte im Stadtarchiv Bielefeld) Karl Spreen äußerte sich abfällig über Musterungswillige und versuchte angeblich, Musterungspflichtige von der Meldung abzuhalten. Er soll den Kriegsdienst verweigert haben. Weiter heißt es in der Wiedergutmachungsakte: „Karl Spreen kam zunächst in Schutzhaft und wurde dann am 15. Februar 1944 nach Berlin überführt und am gleichen Tag vom Volksgerichtshof wegen Wehrkraftzersetzung und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt. Am 30. Mai 1944 wurde er im Zuchthaus Brandenburg durch das Fallbeil hingerichtet.“

Seine Frau hatte nach Kriegsende ein Wiedergutmachungsverfahren eingefordert. Ihm wurde zunächst Insubordination unterstellt, also Gehorsamsverweigerung. Doch am 4. September 1953 wurde Karl Spreen als politisch Verfolgter anerkannt.

Am 17. Juli 2012 wurde ihm zur Erinnerung und uns zur Mahnung an der Oerlinghauser Straße 6 ein Stolperstein verlegt.